Es gibt Sprints wie Sand am Meer und auf jedem einzelnen schäumen die Emotionen aufs Neue hoch. Während Sieg oder Niederlage für Privat- wie Werkskombattanten eine entscheidende Rolle spielen, zählen für uns Zuschauer zuallererst Spektakel und Spirit. In Monza ging nun zum ersten Mal die neue Factory-Class an den Start
Spa, Monza, Montlhéry, Biarritz, Glemseck, ja selbst die Intermot in Köln ist mittlerweile Austragungsort für Achtelmeilesprints und damit zum Mekka für beschleunigungskranke Biker geworden. Doch der Kampf um Zehntelsekunden ist nur eine Seite der Medaille. Der Sprintzirkus hat mittlerweile auch soziale Qualität gewonnen, ist zu einer eingeschworenen Gemeinschaft, zu einem Wanderzirkus auf zwei Rädern geworden. Vor Enthusiasmus schäumende private Metallvisionäre samt ihrem Hausstand mischen sich da mit den nicht minder motivierten Mannen großer Kradhersteller, die – in Zusammenarbeit mit Tunern und Customizern – ihre Neumaschinen vermarkten wollen. Nach dem Scheitern der Essenza-Klasse, die für die Hersteller schlicht zu teuer geworden war, promotet Sébastian Lorentz von der Lucky Cat Garage, Initiator und treibende Kraft hinter den „Sultans of Sprint“, jetzt die Factory Class, bei der dieses Jahr BMW, Yamaha, Indian und Triumph an Bord sind. So war das seit jeher: Win on Sunday, sell on Monday. Ein legitimes Anliegen und kein Problem, denn letztlich sind die Gearheads hinter den Werksmauern der Hersteller Motorradenthusiasten wie wir alle.
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